Selbstzweifel als Autorin

„Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)

Jedes mal, wenn ich mich an den PC setze, um einen Blogbeitrag zu verfassen, eine Newsletter-Rundmail zu schreiben oder an meinem neuen Buch weiterzuarbeiten, frage ich mich:

„Bekomme ich interessante Beiträge zustande?“
„Will jemand überhaupt meine Geschichten lesen?“
„Langweile ich alle mit meinen Inhalten?“
„Interessieren sich die Leute überhaupt für meine Sachen?“

Während ich mit diesen Fragen beschäftigt bin, blockiere ich mich selbst und bekomme gefühlt nichts gescheites aufs Papier und somit bin ich gefangen in meinem Selbstzweifel, der mich abhält, überhaupt etwas zustande zu bringen.

Kennt ihr auch Selbstzweifel? Fragt ihr euch auch oft:

„Kann ich das überhaupt?“
„Ist das peinlich, was ich hier schreibe?“
„Hat das alles eigentlich Hand und Fuß?“
„Erzähle ich nur Müll?“

Selbstzweifel gehören leider fest zu meinem Leben dazu. Woher sie kommen? Das ist eine sehr gute Frage. „Lag es an dem jahrelangen Mobbing, unter dem ich leiden musste?“, „Liegt es an fehlender Empathie in der Kindheit?“ oder „Habe ich einfach nur ein fehlendes Selbstwertgefühl?“

Und genau jetzt, während ich mit euch meine Gedanken teile, frage ich mich:

„Wie konnte ich mit all den Selbstzweifeln ein Buch herausbringen, wenn ich schon bei einem kurzen Text an mir zweifle?“

„Warum schreibe ich erneut an einem Roman, wenn ich doch jedes mal an meiner eigenen Fantasie zweifle?“

„Weshalb brachte ich nun noch einen eigenen Autorenblog in die Welt , wenn ich doch am Liebsten meine eigene Meinung für mich behalte, weil ich an meiner eigenen Tiefgründigkeit und meinen Ideen zweifle?“

Diese Frage kann ich mir selbst auch nicht beantworten. Ohne meinen Mann würden meine Geschichten mein Leben lang nur auf meiner Festplatte liegen, meine Texte im PC-Mülleimer landen oder meine Fantasien in meinem Kopf in Vergessenheit geraten. Aus Angst, langweiligen, oberflächlichen, unrealistischen, beleidigenden und bösartigen Mist zustande gebracht zu haben.

Genau hier liegt meines Erachtens das Problem. Selbstzweifel haben in meinen Augen etwas mit Unsicherheit und Angst zu tun. Beides hält uns ab, aus uns herauszukommen und wir ziehen uns zurück.

„Schweigen, aus Angst etwas Falsches zu sagen.“
„Lassen es lieber bleiben, aus Angst die falschen Worte zu finden.“
„Ziehen uns zurück, aus Unsicherheit.“

Und nur, weil wir in bestimmen Bereichen immer wieder negative Erfahrungen gemacht haben, die wir dann auf uns selbst projizieren. Selbstzweifel entstehen durch ein fehlendes Vertrauen, fehlende Wertschätzung, fehlende Empathie und fehlende Zuwendung von anderen und von uns selbst.

Selbstzweifel sind belastend, weil wir uns damit immer wieder mit anderen vergleichen und dabei den Kürzeren ziehen. Aber warum?

Selbstzweifel können auch eine Stärke sein!

Sie bringen uns zum Nachdenken: „Was kann ich ändern?“, „Was kann ich verbessern?“ oder „Wie kann ich es beim nächsten Mal besser machen?“

Selbstzweifel helfen uns, uns selbst zu reflektieren und über uns nachzudenken, statt einfach so weiterzumachen wie bisher.

Und damit ziehen wir auf jeden Fall nicht den Kürzeren, sondern gewinnen sogar dabei!

Deshalb habe ich mich entschieden, trotz Selbstzweifel, einen Autorenblog zu starten und meinen eigenen Newsletter in die Welt zu rufen, um mit euch besser in den Austausch zu treten, was euch interessiert und was euch beschäftigt. 

Durch dieses Wissen kann ich dann meine eigenen Geschichten verbessern und gleichzeitig die vielen Themen, die mich beschäftigen, gemeinsam mit euch teilen, ob in einem Roman oder hier als Beitrag.

Somit sehe ich für mich persönlich, die Selbstzweifel nicht als „Bösewicht“ in meinem Leben an, sondern als Ansporn mich selbst und meine Texte immer wieder neu zu reflektieren.


Hättest du gedacht, dass wir Autorinnen auch Selbstzweifel haben können?


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